DFB-Kongress in Hannover

 

Kreisvorsitzender Gerhard Haupt (links) DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger (mitte) Spielausschussvorsitzender Heinz Schwingel (rechts)

DFB live mit viel Fußball-Prominenz in Hannover

Raus aus der Verbandszentrale, ran an die Basis. Mittendrin im Fußball eben. Der Deutsche Fußball-Bund sucht den Kontakt zur Basis.
Ob die Treffen aller Kreisvorsitzenden Deutschlands wie am Freitag in Hannover, ob die für Mai geplanten Aktionstage »Mitspielen kickt!« auf den 1000 Mini-Spielfeldern oder die 30 DFB-Mobile, die jetzt die Vereinsheime im ganzen Land ansteuern werden - der Deutsche Fußball-Bund (DFB) sucht (immer mehr) den direkten Kontakt zu seinen fast 26.000 Vereinen.
»Die menschliche Nähe, das direkte Gespräch kann auch kein Internet oder die beste Medienarbeit ersetzen«, eröffnete DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger am Freitagnachmittag die Tagung der Kreisvorsitzenden im Congress Centrum Hannover. Zuvor hatten ihm die ehrenamtlichen Funktionäre mit anhaltendem Applaus zu seiner Wahl in das Exekutivkomitee der UEFA gratuliert. »Sie sind wichtige Multiplikatoren. Und der Erfolg – gerade auch für die FIFA Frauen-WM 2011 – wird von der Basis erarbeitet«, sagte Dr. Zwanziger.

Nimmt man das kommende Frauen-Länderspiel Deutschland gegen Brasilien (Mittwoch, 22. April, 18.15 Uhr, live im ZDF) als Gradmesser, dann könnten die Vorzeichen für die nächste Weltmeisterschaft hierzulande kaum günstiger stehen. Frauen- und Mädchenfußball boomt. »Unsere Werbemaßnahmen laufen erst an, aber wir haben jetzt schon über 28.000 Eintrittskarten verkauft«, verriet Steffi Jones den aktuellen Verkaufsstand für die Neuauflage des letzten WM-Finales in der Frankfurter Commerzbank-Arena. Die OK-Präsidentin versprach den Kreisvorsitzenden in Hannover siegesgewiss: »Wir knacken den Europa-Rekord.« Der liegt bei 29.092 Zuschauer für ein Frauen-Länderspiel, aufgestellt beim Spiel England gegen Finnland zum Auftakt der EURO 2005. Zum zweiten Jahr in Folge hatte der DFB seine Kreisvorsitzenden eingeladen, am 6. März nach Frankfurt die Kreise der Regionalverbände Südwest, Süd und West, und am Freitag die Vorsitzenden der Regionalverbände Nord und Nordost. Der Plenarsaal in Hannover war bis auf den letzten Platz gefüllt. 380 Kreisvorsitzende waren der Einladung in die niedersächsische Landeshauptstadt gefolgt. Der jährliche Treff stößt auf fast hundertprozentige Resonanz. Weitere Gäste bei »DFB live« in Hannover waren DFB-Sportdirektor Matthias Sammer – der geradewegs aus Leipzig von der Auslosung der U 17 EM nach Hannover geeilt war – der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann und der Ehrenspielführer der Nationalmannschaft, Uwe Seeler. DFB-Direktor Helmut Sandrock und Hermann Korfmacher, 1. DFB-Vizepräsident (Amateure), hatten die Kreisvorsitzenden bereits am Nachmittag über den neuen Grundlagenvertrag zwischen Ligaverband und DFB und – damit verbunden – über die Pay-TV-Übertragungen der Bundesligaspiele am Sonntagnachmittag informiert. Matthias Sammer machte deutlich, mit welcher Zielsetzung die deutschen Junioren in den nächsten Monaten antreten werden: die U 21-Nationalmannschaft bei der EM in Schweden (15. bis 29. Juni 2009) und die U 17 ab 6. Mai bei der Europameisterschaft im eigenen Land. »Der deutsche Fußball muss nicht über europäisches Mittelmaß nachdenken, sondern unser Ziel muss die Weltspitze sein. Wir sind auf einem guten Weg.« Den Spruch des Abends aber lieferte »Uns Uwe«. Der tänzelte wie zu seiner besten Zeit beim Talk mit dem DFB-Mediendirektor über die Bühne. Als Harald Stenger den Vize-Weltmeister von 1966 um etwas mehr Standfestigkeit bat, konterte Seeler: »Nee, ich muss in Bewegung bleiben. Matthias braucht für die U 21 noch einen Führungsspieler. 
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