Alarmstufe Rot

 

 Plädoyer für unsere Schiedsrichter 

Ich halte dies für dringendst notwendig. Die Zahl unserer aktiven Schiedsrichter ist bedrohlich weniger geworden. Besonders junge, gerade erst  ausgebildete Schiedsrichter werfen schnell wieder das Handtuch und geben auf. Die Gründe dafür sind vielschichtig.

Was ich in letzter Zeit mit großer Sorge betrachte und beobachte ist, gerade bei Jugendspielen, in denen natürlich der Nachwuchs erst einmal eingesetzt wird, dass Beschimpfungen der Schiedsrichter /Schiedsrichterrinnen durch die Spieler, durch Trainer/Betreuer und auch durch Eltern enorm zunehmen.

Schiedsrichter und das wird oft vergessen müssen innerhalb von Sekundenbruchteilen entscheiden, dass dabei Ihnen und gerade jungen Schiedsrichtern und Schiedsrichterinnen auch Fehler unterlaufen, dürfte verständlich sein. Wenn Spielern/Spielerinnen Fehler, sei es ein Fehlpass oder eine schlechte Ballannahme unterläuft, wird schnell und großzügig verziehen. Unterläuft aber dem Schiedsrichter/Schiedsrichterin ein Fehler, wird hart kritisiert und verbal oft unter der Gürtellinie attackiert.

Wir und damit meine ich alle Spieler, Zuschauer (Eltern), Betreuer und vor allem verantwortliche Trainer müssen dahin kommen, auch mit Fehlern anderer Menschen, in unserem Fall der Schiedsrichter/Schiedsrichterinnen zu leben, sie zu akzeptieren. Schiedsrichter lieben genauso Ihr ehrenamtliches Hobby  „Fußballsport“ wie alle anderen daran beteiligten. Sie nehmen sich vor, objektiv und fair zu sein. Das dabei Fehler vorkommen ist menschlich.

Ich finde unsere Schiedsrichter/Schiedsrichterinnen haben mehr Respekt verdient. Vier Sportverbände in der Schweiz, sie haben das gleiche Problem des Schiedsrichtermangels, haben zu einer Respekt-Kampagne für die Schiedsrichter aufgerufen. Dabei erhält jeder Trainer vor einem Spiel vom Schiedsrichter eine „Respekt-Karte“. Der Trainer ist aufgefordert, die Inhalte, es sind vier Respekt-Grundsätze, seinen Spieler mitzuteilen. Damit sollen sie sensibilisiert werden, sich fair und respektvoll dem Schiedsrichter gegenüber zu verhalten.

Hier die vier Respekt-Grundsätze :

 

1…dass auch der Schiedsrichter Fehler machen darf. Er ist nur ein Mensch und

     muss innerhalb von Sekundenbruchteilen entscheiden.

 

2…dass wir bei umstrittenen Situationen ruhig bleiben und uns aufs Spiel kon-

     zentrieren. Ändern können wir sowieso nicht mehr.

3…dass wir Entscheide des Schiedsrichters nicht kritisieren oder kommentieren.

     Nur unser Kapitän spricht während dem Spiel mit ihm.

 

4…dass sich alle Spieler nach dem Schlusspfiff beim Schiedsrichter bedanken. Er

      Liebt den Sport genauso wie wir und macht seine Arbeit ehrenamtlich.

 

Ich glaube dies ist ein guter Ansatz dem ausufernden Problem, der Aggressionen gegenüber Schiedsrichtern, entgegen zu wirken. Tun wir nichts dagegen, werden wir bald etliche Spiele nicht mehr mit Schiedsrichtern versorgen können. 

 

Mit sportlich fairem Gruß

Bernd Anders

Vorsitzender des Kreisfußballverbandes Northeim-Einbeck      

          
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